Jugendschutz und Unterstützung

Ratschläge und Hilfstellung zum Jugendschutz und nützliche Hilfsorganisationen und Anlaufstellen bei Glücksspielproblematiken.

Jugendschutz und Glücksspiel

Das deutsche Jugendschutzgesetz (JuSchG) dient dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor negativen Einflüssen in der Öffentlichkeit.

Insgesamt gibt es in Deutschland vier Gesetze zum Jugendschutz:

  • Jugendschutzgesetz
  • Jugendarbeitsschutzgesetz
  • Sozialgesetzbuch VIII
  • Jugendmedienschutz-Staatsvertrag

Das JuSchG regelt neben Ausgehzeiten auch Vorschriften zum Rauchen und Alkoholkonsum sowie zu Glücksspielen.

Dies ist vor allem erforderlich, da Kinder und Jugendliche den Wert von Geld noch nicht richtig einschätzen können und oftmals noch risikofreudiger als Erwachsene mit mehr Lebenserfahrung sind. Daher ist die Gefahr eines problematischen Spielverhaltens bei Kindern auch viel höher.

Glücksspiel ist daher laut dem Jugendschutzgesetz erst ab der Volljährigkeit mit 18 Jahren erlaubt.

Ausnahmen davon bilden Glücksspiele auf Volksfesten und Jahrmärkten. Hinsichtlich Glücksspielen unterscheidet das JuSchG folgendermaßen zwischen den Arten von Glücksspielen:

  • Geldgewinnspielgeräte mit der Möglichkeit, zu gewinnen
  • Glücksspiele mit der Möglichkeit, zu gewinnen (Lotto, Poker, Sportwetten)
  • Spielgeräte mit der Möglichkeit, Spielwaren zu gewinnen

Kindern und Jugendlichen sind demnach die Nutzung dieser Glücksspiele ausdrücklich verboten. Auch der Aufenthalt in einer Spielhalle ist gemäß § 6 JuSchG nicht gestattet, auch nicht in Begleitung von Eltern oder anderen Erwachsenen oder mit deren Vollmacht.

Bei Zuwiderhandlungen drohen empfindliche Strafen. Die Bußgelder sind je nach Bundesland in Deutschland auf Bundesebene geregelt.

Anbieter von Glücksspielen und Wetten sind daher dazu verpflichtet, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Glücksspielen zu verwehren. Weitere Infos finden Sie hier.

Auch im Vereinigten Königreich sind Buchmacher und Kasinobetreiber gesetzlich verpflichtet, Kinder am Glücksspiel gemäß dem Gambling Act 2014 zu hindern.

Daher erfordert das Eröffnen eines Kundenaccounts bei Glücksspielanbietern die Verifizierung mindestens mittels gültigem Lichtbildausweis zum Nachweis der Volljährigkeit.

Da es schwieriger sein kann, Minderjährige online am Glücksspiel zu hindern als direkt vor Ort, ergreifen die Betreiber sehr viele verschiedene Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Kunden volljährig sind.

Internetseiten mit Glücksspielangeboten nutzen daher auch Altersüberprüfungssysteme von Drittanbietern, um bestmöglich so zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche Kundenkonten einrichten können.

Ferner ist es Glücksspielseiten verboten, Marketingmaßnahmen auf Jugendliche auszurichten, und die Betreiber machen in ihren AGB deutlich, dass das Glücksspiel durch Minderjährige illegal ist. Außerdem befinden sich die Hinweise 18+ und eine Warnung vor dem Risiko von Glücksspielen auf jeder seriösen Glücksspielseite.

Jedoch ist kein System fehlerfrei und daher ist es wichtig, dass auch Eltern sich ihrer Verantwortung bewusst sind und möglichst alle Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Kinder zu gewährleisten. Wir haben im folgenden Abschnitt einige wertvolle Tipps zum Schutz vor Glücksspielsucht bei Kindern und Jugendlichen zusammengetragen. Auch Anlaufstellen und Hilfsorganisationen finden Sie auf dieser Seite.

Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit Ihrer Kinder

  • Sichern Sie Ihre Glücksspielkonten mit Passwortzugriff und halten Sie Ihren Benutzernamen, Ihr Passwort und Ihre Einzahlungsdetails außer Reichweite von Minderjährigen.

  • Speichern Sie keinerlei Passwörter und verwenden Sie keine Form des automatischen Ausfüllens im Webbrowser.

  • Melden Sie sich von Wettseiten und Casinoseiten ab, wenn Sie mit dem Spielen fertig sind, und lassen Sie Ihre Mobilgeräte gesperrt.

  • Lassen Sie Minderjährige nicht in der Nähe Ihrer Geräte, während eine Wettseite geöffnet ist.

  • Begrenzen Sie die Zeit, die Ihre Kinder online verbringen, und überprüfen Sie die Internet-Aktivitäten Ihrer Kinder regelmäßig.

  • Klären Sie Ihre Kinder über die Gefahren des Glücksspiels - insbesondere für Minderjährige - auf.

Es gibt außerdem eine Reihe von Kindersicherungen fürs Internet von Drittanbietern, mit denen Sie die Online-Aktivitäten Ihrer Kinder überwachen oder einschränken können:

Net Nanny (DE) – diese Filtersoftware zur Kindersicherung schützt Kinder beim Internet-Surfen vor nicht jugendfreien und unangemessenen Inhalten. Es ermöglicht Ihnen, die digitalen Gewohnheiten Ihrer Familie zu überwachen, um sie so vor schädlichen Inhalten zu schützen, die Bildschirmzeit zu begrenzen und Apps und Websites zu blockieren.

Cyber Sitter (UK) - diese Software bietet seit 1995 ein sicheres und familienfreundliches Surferlebnis im Internet und bezeichnet sich selbst als Spezialist für Seelenfrieden. Es blockiert Websites, die nur auf Erwachsene ausgerichtet sind, ermöglicht eine sichere Suche in Suchmaschinen und aktualisiert sich täglich.

Cyber Patrol (UK) - diese Schutzsoftware vereint Net Nanny und Content Watch, um das Internet zu filtern, nicht jugendfreie Inhalte und Pornografie zu blockieren und unerwünschte Inhalte zu verwalten.

Kidlogger (DE) - Dank dieser Jugendschutz-Software können Sie die Online-Aktivitäten Ihrer Kinder überwachen. Mit diesem System können Sie Apps blockieren, den Zugriff auf Spiele für Jugendlich planen, SMS lesen und vieles mehr.

Qustodio (DE) - bietet besorgten Eltern intelligente Tools zur elterlichen Kontrolle von Kindern, und verlässliche Überwachungstools und Kindersicherung für die Bildschirmzeit, Jugendschutz vor Inhalten für Erwachsene und Begrenzung von Spielen und Spielzeiten.

Unterstützung und Beratung

Sie können wertvolle Hilfe von einer Reihe von Organisationen erhalten, die jedem eine kostenlose, diskrete und vertrauliche Hilfe bieten, die mit einem Glücksspielproblem zu kämpfen haben: