Poker-Grundlagen: Raise oder Call?

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Poker-Grundlagen: Raise oder Call?

Es wird oft gesagt, der Unterschied zwischen einem Raise und einem Call bestehe darin, aggressiv oder vorsichtig zu spielen. Das Raise bzw. Erhöhen des Einsatzes zeigt Stärke gegenüber den Gegnern - und das kann Mitspieler in Kopf-an-Kopf-Situationen abschrecken. Zu wissen, wann Sie erhöhen sollten, kann es Ihnen erleichtern, einen Stapel Jetons anzuhäufen.

Egal, ob Sie eine Runde mit Ihren Freunden spielen oder sich im Online-Poker versuchen: wir zeigen Ihnen, wann es sinnvoll ist, zu erhöhen oder mitzugehen, um im Spiel möglichst erfolgreich zu sein.

Ihre Position in der Setzreihenfolge

Zuallererst ist es wichtig, die Bedeutung der Position zu verstehen. Poker-Profis wissen immer, welche Setzposition ein Spieler relativ zu derjenigen seiner Mitspieler hat, wenn sie deren Hände analysieren. Das kann oftmals bedeutender dafür sein, den Sieger zu bestimmen, als es die Karten an sich sind.

Genauer gesagt sind die drei Positionsarten die frühen, mittleren und späten. Jede von ihnen zu verstehen, kann Ihnen dabei helfen, die Entscheidung für ein Raise oder Call zu treffen. Somit wissen Spieler, ob Sie eine starke oder schwache Position haben. Die folgenden Positionen wurden beispielsweise für einen Tisch von 9 Spielern definiert:

  • Frühe | Die ersten drei Spieler nach dem Small Blind und Big Blind
  • Mittlere | Der vierte und fünfte Spieler nach den Blinds
  • Späte | Der sechste und siebte Spieler direkt vor den Blinds

Im Vergleich wird die Position der Spieler, die früh am Zuge sind, als schwächer angesehen, denn sie handeln vor ihren Gegnern. Die späteren Spieler scheinen in einer stärkeren Position zu sein, denn sie haben mehr Informationen, die sie in ihre Entscheidungen einbeziehen können. Demzufolge erwarten Profis, mehr Gewinne erzielen zu können, wenn sie später in der Reihenfolge setzen.

Wann ist ein Raise sinnvoll?

Im oben genannten Beispiel ist es von großem Vorteil, an siebter und letzter Stelle vor den Blinds zu sein. Nachdem er die verschiedenen Entscheidungen beobachtet hat, hat der letzte Spieler einen Sinn dafür, ob er den Einsatz erhöhen sollte, um zu gewinnen.

Die erste Gelegenheit für einen Raise ist der Pre-Flop und hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst kann er für einen Bluff genutzt werden. Mit dieser Technik können die Blinds von Spielern in den frühen und mittleren Positionen gestohlen werden, wenn sie bezüglich ihrer Hände unsicher erscheinen.

Die zweite Möglichkeit ist, starke Hole-Karten zu nutzen, um den Spielern die Blinds abzuzwacken. Das kann ein Paar von Assen sein, das Ihnen das Vertrauen gibt, viel zu setzen und Mitspieler einzuschüchtern, die noch kein Paar haben oder auf ein Straight oder Flush gehofft haben.

Nach dem Flop ist die effektivste Art des Raise, wenn die letzten Spieler glauben, dass Sie ihre Konkurrenz ausschalten können. Checks, Folds und Low Raises sind die Momente, wenn eine besonders große Erhöhung (zwei Drittel eines Stapels) die Mitspieler davon überzeugen kann, dass sie nicht mitziehen wollen. Hier ist Aggression die beste Strategie, denn eine kleine Erhöhung könnte Spieler nicht davon abhalten, auch beim Turn und River mitzuspielen.

Wann ist ein Call sinnvoll?

Der professionelle Poker-Spieler Bill Edler schwört auf die Strategie, dass 90 Prozent der Poker-Hände unter Druck aufgegeben werden. Hiermit sind die frühen Positionen gleich nach dem Big Blind gemeint. Seine Taktik ist, der erste Spieler zu sein, der handelt und damit die Konkurrenz zwingt, eine Entscheidung ohne Informationen zu treffen, auf die man sich berufen könnte. Logischerweise ist es schwer abzuschätzen, ob sogar eine gute Hand profitabel sein kann.

Für Gelegenheitsspieler kann eine angepasste Version dieser Strategie jedoch effektiv sein, wenn die Mitspieler weniger erfahren sind als professionelle Spieler. Im Grunde würde dies nach sich ziehen, dass Folds bei Karten von niedrigerem Wert, die keine Chance auf ein Straight haben (z.B. 2-7) oder bei Bildkarten mit niedrigem Kicker (Beikarte, z.B. J-3) getätigt werden.

Wenn ein gutes Blatt auftaucht (z.B. A-D oder K-K), können Gelegenheitsspieler den Eindruck bekommen, dass sich das Risiko lohnt, mit dem Big Blind zu gehen und den Flop abzuwarten. Dies können sie an Tischen mit niedrigen Einsätzen machen, wo es unwahrscheinlich ist, dass Haie auf sie lauern.

Wenn Sie verstehen, wann Sie erhöhen und wann Sie mitgehen sollten, kann es einfacher werden, zu erkennen, wenn Spieler bluffen. Folglich kann es möglich sein, Ihre Konkurrenz zu lesen und sie beim Bluffen auf den späten Positionen zu ertappen. Beachten Sie, dass diese im Gegensatz zu den oben genannten eine Strategie für Fortgeschrittene ist.

Die Vorteile von Aggression vs. Vorsicht

  • Profitabilität | In der Setzreihenfolge auf einer späten Position zu sein, kann Spieler aggressiver handeln lassen und Mitspieler einschüchtern, wodurch deren ihre Blinds und Pots gestohlen werden können.
  • Bluffs| Ein weiterer Vorteil der späteren Positionen ist, dass es einfach ist, zu bluffen, selbst wenn man überhaupt keine Hand hat.
  • Zurückhaltung | Vorsichtig zu spielen kann Spieler auf den ersten Positionen davor schützen, große Summen zu verlieren.
  • Analyse | Die ersten Setzpositionen auszusitzen kann nützlich sein, um die Konkurrenten zu analysieren und die Ergebnisse später gegen sie zu verwenden.

Die Wahl für ein Raise oder Call wird meistens von Ihrer Position bestimmt. Sie können die oben genannten Beispiele nutzen, um zu erkennen, wann die jeweiligen Strategien am effektivsten sind.

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